Künstlerportrait: Heiner Düsterhaus

Die Kombination von Glas und Gold fasziniert den Menschen seit Jahrtausenden. Bereits die frühen Christen versiegelten ihre Grabstätten in den Katakomben mit Goldglassiegeln, bei denen christiliche Motive in Gold gemalt zwischen zwei Glasschichten eingeschmolzen wurden. Die alt- und neutestamentlichen Darstellungen ermöglichten es zu Zeiten der Christenverfolgung die Grabstätte wieder zu finden, ohne den Verstorbenen und seine Hnterbliebenen namentlich kenntlich zu machen.

 

Heiner Düsterhaus hat sich über jahrelange Entwicklungsarbeit und zahlreiche Versuche diese Technik zu eigen gemacht und eine eigene, moderne und zeitgemäße Ausdrucksform gefunden. Seine aus Floatglas, einfachem Fensterglas, gefertigten Kunstwerke entstehen im Schmelzofen. Zwischen die einzelnen Glasschichten schmilzt der Künstler bemalte und teilweise gravierte Scheiben. Aus Gold, Platin und Email, mit dem Pinsel aufgetragen, sind die Motive im Klarglas fest eingeschlossen und erhalten durch das Verschmelzen und damit bedingte leichte Absenken des Glases ihre zart-rauchigen Craquelée Strukturen.

Das Werk von Heiner Düsterhaus umfasst sowohl kleine, in Serien hergestellte Briefbeschwerer, die Goldglas-Paperweights, als aus Schalen, Teller und Skulpturen. Was sich so einfach anhört, ist das Ergebnis vieler missglückter Versuche. Glas ist ein schwieriger und recht agressiver Werkstoff, der sich nur widerwillig mit anderen Materialien verbindet. Umso erstaunlicher ist die teilweise imposante Größer der Objekte von Heiner Düsterhaus. Bis hin zu 1,5 m großer Wächer-Figuren, die durchaus auch für den Aussenbereich geeignet sind, beherrt der Künstler diese Fusing-Technik.

 

Bei den größeren Werken erschafft der Künstler zusätzlich zur Farbgestaltung und Gravur der Einzelelemente noch eine gewisse Spannung und Dynamik, da diese auf einer Schräge verschmolzen werden und somit auch den Fluss des trägen Glases etwas nachempfinden lassen.

 

Es ist erstaunlich, welch kreatives Potential und welche Neugier dem 1949 in Paderborn geborenen Künstler bis heute inne wohnen, ist er doch der Faszination des Glases seit dem Beginn seiner Ausbildung 1964 erlegen. Weitere Objekte und die Vity des Künstlers finden Sie in unserem Onlineshop.

 

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Isabel Detlefsen (Montag, 11 Januar 2021 15:39)

    lieber Herr Düsterhaus,
    ich finde ihre Objekte wunderschön und brauche unbedingt den Paperweight
    Gingko oder den kleinen Segler (für meine über 80 Jährige Nachbarin, die eine Weltumsegelung hinter sich hat)
    Ich hoffe sehr, Sie können mir helfen-vielen Dank!

  • #2

    Michael Ströter (Montag, 11 Januar 2021 16:00)

    Liebe Frau Detlefsen,

    sie haben Ihre Nachricht bei mir in den Kommentar zu einem Blogartikel geschrieben. Leider kann ich Ihnen darauf nicht antworten.

    Vielleicht lesen Sie ja diese Zeilen auch noch und schicken mir dann eine E-Mail mit Ihrem Anliegen an info@ccaa.de.

    Ihr

    Michael Ströter